Der Umzug

 

Wenn man umzieht, kann man einiges erleben.

So erging es auch den Schlaraffen des Schlaraffenreiches Perla Andina in Quito.

Im Vorfeld ist als höchst lobenswert zu erwähnen, dass unser Junker Hartmut dem Reyche drei Räume im Untergeschoss seines Wohnhauses in der Primavera II zur Verfügung stellte.

Damit waren wir in der Lage, den bereits seit längerer Zeit geplanten Umzug in eine neue kostengünstigere Burg zu planen und umzusetzen.

Zunächst einmal musste dafür aber sowohl die neue als auch alte Burg so instandgesetzt werden, dass sie übergeben bzw. übernommen werden konnte, was natürlich mit erheblichem Aufwand sowohl an Nerven als auch Mammon verbunden war.

Ein Malermeister wurde uns von Jk Hartmut empfohlen, denn seit 1984 war in dem Lokal der früheren Burg kein Pinselstrich  getan worden. Und die rundum in der Burg angebrachte Holzvertäfelung war ebenfalls zu renovieren. Dabei hofften wir vergebens, dass die Tochter der 96jährigen Eigentümerin (Carmen Ochoa) übersehen würde, dass auch die Decke der Burg mit einem neuen Anstrich zu versehen sei. Sie bemerkte das erst kürzlich, weil die vier Kronleuchter nun abgenommen worden waren und dort wo Glühbirnen den Saal beleuchteten, nun dunkle Flecke waren.

Ferner war irgendwann einmal der Deckel des WC-Wasserbehälters herabgefallen und da er aus Porzellan bestand, zersprungen und notdürftig geflickt worden. Und auch das WC war neben dem Handwaschbecken ersatzbedürftig. Bei der Ortsbesichtigung bemerkte ich der Doña Carmen gegenüber, dass wenn schon die Installationen des Bades eine Erneuerung erführen, sie doch auch gleich einen neuen Fliesenbelag für die ca. 1,5 qm grosse Badfläche spendieren solle. Dem stimmte sie zu und so fuhren wir zu EDESA, Avda. 6 de Diciembre mit Eloy Alfaro. Dort erstanden wir das neue WC, das zugehörige Wasserreservoir und auch das Handwaschbecken. Zusätzlich suchten wir einvernehmlich mit Frau Carmen (via Whatsapp)die passenden Bodenfliessen aus die sie dann samt Arbeitslohn klaglos übernahm.

Wie waren wir (Rt. Eisenbeis, Rt. Hörmal und ich) aber überrascht, als wir anderntags nun die o.a. installierten Gegenstände begutachten wollten, dass unser lieber Meister Tito mit dem Putzlappen herumwerkelte. Das Abstellhähnchen zum Wasserbehälter sei undicht und das was er besorgt hatte, habe ein anderes Maß. Alles wäre eine Angelegenheit von Minuten gewesen, wenn man denn den Hauptabstellhahn der Wasserleitung für das Lokal gefunden hätte......Weder der Verwalter des  Gebäudes El Triangulo, noch der Hauswächter noch die Eigentümerin wussten, wo der sich befand.

Es blieb nichts anderes übrig, als für 1 Stunde den Hauptwasserzufluss des gesamten Gebäudes abzustellen und dann zur Auswechslung des inzwischen besorgten korrekten Abstellhahnes überzugehen.

Nachdem dies geschehen war und auch der Wandanstrich sowie die Küchenbodenreinigung von Erfolg gekrönt war, konnte der Umzug in die neue Burg erfolgen. Zuvor war zu Mitte Brachmond die neue Burg fertiggestellt worden. Am 16.6. stand dann  kurz vor acht Uhr der Umzugs-LKW in der Strasse La Pradera und die Beladung des Mobiliars konnte beginnnen. Die vier Männer waren fleißig und nach knapp einer Stunde war alles verladen. Zwischendurch erfolgte eine weitere Überraschung: Dort, wo das Podest zur Aufnahme des Thrones stand, hatte man seinerzeit den Teppichboden ausgeschnitten. Dort klaffte nun ein Riesenloch !

Um dieses zu füllen, war dann die Idee aufgekommen, den vor dem Thron liegenden Teppich gleicher Qualität zu nutzen.

Am gestrigen Freitag herrschte dann grosse Aufregung. Rt. Eisenbeis hatte sich zum bisherigen Lokal begeben um dort den Maler beim Anstrich der Decke zu begutachten. Er stellte mit Schrecken fest, dass sich das Stück Teppichboden nun nicht mehr in der Burg befand.  Das klärte sich aber dann auf, weil Rt. Ski-Spitz mitteilte, er habe dieses Stück mitgenommen. Aber das war ein Trugschluss, denn es handelte sich um ein relativ kleines Reststück, der sich einstmals vor dem Thron befindliche umbördelte Teppich gleicher Qualität blieb und bleibt verschwunden. Dennoch konnten die Experten am Montag drauf mittels anderweitiger Reststücke den  Teppichboden so herrichten, dass er in künstlerischer Gestaltung das „Loch“ kaschierte. Darüber hinaus und weil entlang der Stirnwand des Lokals wo sich vorher das Podest zum Thron befunden hatte, ein ca. 5 cm breiter Streifen ohne Teppichboden klaffte, befestigte Rt. Ski-Spitz eine Fußbodenleiste die er mit gleicher Farbe wie die rundumlaufende Holzvertäfelung versah.

Damit konnte dann das Lokal am heutigen Montag der zu unser aller Überraschung anwesenden  96jährigen  Eigentümerin übergeben werden.

Ein Stück Geschichte der Perla Andina konnte nach rund 38 Jahrungen abgeschlossen werden.

Mittlerweile – und da ist zuvörderst unserem Rt. Ski-Spitz zu danken- ist die neue Burg vollständig eingerichtet, sogar die Abklatsche zur Reichsgründung u.a. sind aufgehängt und Reinigungs- sowie Toilettenartikel sowie eine gespendete Kaffeemaschine sind vorhanden. Auch unser Rt. Don Andi-Quarius hat Aktenordnung geschaffen, was lobend zu erwähnen ist.

Rt. Ski-Spitz hat mittlerweile ebenfalls das Treppengeländer an der Außen-Treppe angebracht , vier  zerkratzte Tische aufgemöbelt und aufgestellt und auch einen Kleiderschrank beigebracht.

Es bleibt nun dem Reychsadelsmarschall vorbehalten, sowohl dem Junker Hartmut als auch den Rittern Eisenbeis, Hörmal und Don Andi-Quarius vermittels Titulln zu danken.

Cumbayá, den  11. des Brachmondes a.U. 163

Bur(r)o-Kratex